Die Geschichte des Fahrradladens
Riemey aus Rupboden
Rupboden ist ein Dorf mit ca. 260 Einwohner
Dort wurde 1925 von Hans Schüssler, der allerdings hauptberuflich bis 1939 als Elektriker beim Überlandwerk Unterfranken arbeitete, das „Kleine Warenhaus“ gegründet.
Hans Schüssler erkannte schon bald die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung und vergrößerte sein Geschäft nach und nach.
In seinem Geschäft wurden Haushaltswaren, Öfen, Herde ebenso angeboten wie Fahrräder, Mopeds und landwirtschaftliche Maschinen. Ebenfalls betrieb er eine Tankstelle an der Hauptstraße. All das war nur möglich weil die ganze Familie mithalf. Die damals 12- Jährige Tochter Hertha tippte die Bestellungen auf der Schreibmaschine, ihre Mutter speichte die Räder ein.
(Hans Schüssler)
Es gebe nach Ihrer Ansicht immer noch Kunden, die nicht wegen jeglicher Kleinigkeit in ein Einkaufs-Center oder Baumarkt fahren möchten oder können, zumal sie in dem „Tante-Emma-Laden“ vor Ort, Schrauben, Nägel und vieles andere erstehen können.
(Willi und Hertha Riemey)
Als Wilhelm Riemey 1948 auf der Suche nach seinen Eltern nach Rupboden kam, blieb er dort der Liebe wegen und heiratete Hertha Schüssler. Willi war zwar ein leidenschaftlicher Motorradfahrer, arbeitete aber in seinem erlernten Beruf als Kaufmann und half nur in seiner Freizeit im Laden der Schwiegereltern mit.
Als jedoch Hans Schüssler 1956 bei einem Autounfall ums Leben kam, übernahm er mit seiner Frau Hertha das Geschäft. Um sich das nötige Wissen für den Beruf des Zweiradmechanikers anzueignen, besuchte er viele Lehrgänge und Fortbildungskurse und konnte in dieser Zeit Produkte so bekannter Firmen wie Goericke, Rabeneick, Hercules, Victoria und später auch Winora aus dem nahe gelegenen Schweinfurt verkaufen. Wurden die Fahrräder in Einzelteilen, also Felgen, Naben, Speichen, Nippel etc. in Frankfurt am Main beim Großhändler Reyschmidt abgeholt und selbst zusammen gebaut, konnte man fünf DM pro Fahrrad sparen. Viel Geld für die damalige Zeit.
Inzwischen seien die Bedingungen für den Wareneinkauf teilweise nicht mehr so optimal. Viele Großhändler, mit denen die Riemeys Jahrzehnte zusammengearbeitet hatten, mussten aufgeben.
Durch den Zweirad-Boom der letzten Jahre sei aber das Fahrradgeschäft wieder attraktiver geworden. Die Kunden schätzen vor allem die „Devise“ der Inhaber: „Wir verkaufen nicht nur, wir beraten Sie auch!“
(Willi und Hertha Riemey)
(Gernot und Elisabeth Riemey)
Als die Nachfrage nach Haushaltswaren und landwirtschaftlichen Geräten nachließ, verlagerten die Unternehmer den Schwerpunkt wieder auf Fahrräder. 2013 übergaben Hertha und Willi Riemey das Geschäft an ihren jüngsten Sohn Gernot Riemey. E-Bikes beleben nun das Unternehmen. Im März 2016 eröffnete der Nachfolger zusammen mit seiner Frau Elisabeth zusätzlich ein Fahrradladen in Bad Brückenau und im März 2017 einen weiteren Laden in Burgsinn.
Bis heute zählt bei der Familie Riemey der Zusammenhalt und so wie damals Hertha Riemey, geb. Schüssler bei Ihren Eltern im Geschäft mithalf, helfen die zwei berufstätigen Söhne von Gernot Riemey im Geschäft ihres Vaters mit, wo sie nur können.
So wird der Fahrradladen Riemey mit der gleichen Freude an der Arbeit und der Verbundenheit zu ihren Kunden mit der selben Leidenschaft, wie damals, weitergeführt.
(Gernot Riemey)